… so die – verkürzte – Frage der Gruppe Kulturelles im August 2017.
Schnell antworteten 48 Personen mit JA, wir wollen! Nun konnte der Hauptorganisator Hubert Rosellen rechtzeitig planen.
Am Mittwoch, 10. Januar 2018, war es soweit.
Mit dem Bus ging es in die Eifel. Leider mussten die Teilnehmer auf ihre sehr beliebte Führerin, Frau Lentes-Meyer, wegen Erkrankung verzichten. Dank ihrer Ausarbeitung, die sie mit Hubert Rosellen besprochen hatte, konnte die Tour dennoch durchgeführt werden.
Die Teilnehmer schickten ihr in Gedanken Genesungswünsche.
Die erste Krippe war die große Landschaftskrippe in Monschau-Höfen.
Die Krippe besticht jedes Jahr durch eine Vielzahl von Details, die der Krippe stets eine besondere Note geben. Die über der Weihnachtskrippe kreisenden Raubvögel blicken beispielsweise auf ein Wasserrad mit Sägemühle. In filigraner Handarbeit wurde die lebendige Konstruktion entworfen. Der Blick hinauf ins Kirchenschiff lohnt sich aber nicht nur wegen der lautlos ihre Runden drehenden Raubvögel. Ein mächtiges Kreuz liegt beschützend über der Krippenlandschaft. Man muss schon ganz genau hinschauen, um die neue dezent aufgemalte Christusfigur zu entdecken. Dieses Bauwerk hat eine Breite von 30 Metern und ist bis zu 10 Meter hoch. Sie stellt mit rund 250 präparierten Tieren und der Felslandschaft die Vielfalt der Eifeler Landschaft dar. Die Besucher konnten auch den singenden Hirten begrüßen, der mit seinem Gesang noch ein Stück weihnachtliche Gefühle in den Januar brachte. Mit den Spenden seiner Auftritte unterstützt Reiner Jakobs seit fast 25 Jahren den Förderkreis „Hilfe für krebskranke Kinder“ e.V. im Klinikum Aachen. Für sein Engagement hat er im Jahr 2016 vom Bundespräsidenten Gauck das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen.
Nach diesem ersten „Krippen-Highlight“ ging es weiter nach Monschau-Konzen.
Hier wurden die Netzwerker von Frau Frings in der Kirche St. Peter und Pankratius empfangen, die ihnen einiges zum geschichtsträchtigen Ort Konzen und zur Erstehung und Erneuerung des ersten Gotteshauses im Monschauer Land erzählte. Anschließend konnten die Besucher im Pfarrsaal der Kirche die Krippenlandschaft mit einem wunderschönen Sternenhimmel besichtigen. Das dort aufgestellte Fachwerkhaus ist ein originales Haus aus Kalterherberg, in der Krippe ist es verkleinert aufgebaut. Die an der Krippe gesammelten Spenden gehen nach Tansania. Dort lebt seit 50 Jahren der aus Konzen stammende Bruder Theo Call, der sich unter anderem sehr stark für noch heute dort verfolgte und misshandelte Albinos engagiert und versucht, ihnen ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Fleißige Helferinnen der Pfarrgemeinde hatten als Überraschung für die Besucher einen leckeren Imbiß vorbereitet: Apfelpfannkuchen. Diese genossen die Rommerskirchener ehe sie zur nächsten Krippe weiterfuhren.
In der Pfarrkirche St. Martin in Kreuzau-Drove wartete die dritte Krippe.
Gleich nach Betreten der Kirche folgten die Netzwerker auf der rechten Seite den Weisen aus dem Morgenland, die dort ihren Weg durch die Wüste bis zur Krippe beginnen. Dieser Weg ist 25 Meter lang und hat eine Höhe von 4 Meter und ca. 2000 Lichter. Die Krippe erzählt die Weihnachtsgeschichte – verpackt im Eifeler Stil. Die Besucher hatten Glück, dass sich Matthias Bettge – ein „Krippenvater“ – Zeit nehmen konnte, um ihnen von der Entstehung vor 44 Jahren bis heute zu berichten. Fast alle Figuren sind aus Wachs und mehr als 100 Jahre alt: hergestellt im Jahr 1910. Übersteht eine Figur die einmonatige Ausstellung mal nicht unversehrt, wenn ein Besucher aus Versehen nach dem Streicheln ein Schafsohr in den Händen hält, kommt sie in Reparatur. Nicht repariert werden konnten bisher die Finger des Jesuskindes, welche von Mäusen angeknabbert wurden. Viel kleinteilige Arbeit haben die Krippenfreunde mit dem Grottenpapier – insgesamt 1500 Bögen -, das an den Seiten wie Gewölbe und Gestein aussieht. „Alleine 120 Bögen haben wir neu verarbeiten müssen, alle zwei Jahren müssen wir Nachschub holen“, sagt Matthias Bettge. Ein Bogen ist 80 Mal 60 Zentimeter groß und wird mit einer speziellen Knick- und Falttechnik so bearbeitet, dass die Übergänge der einzelnen Bögen nicht sichtbar sind. Dies nahmen die Rommerskirchener genau unter die Lupe und mussten feststellen, dass in der Tat nicht ein Reißzweck zu sehen war und alle Übergänge stimmten.
Mit vielen beeindruckenden Bildern und voller Bewunderung für alle ehrenamtlichen Krippenbauer, die viele hunderte Stunden in den Aufbau der Krippen stecken, fuhren die Netzwerker zu einem gemeinsamen Abendessen, ließen den Tag Revue passieren und bedankten sich für die gute Organisation bei der Gruppe Kulturelles.
Für die Gruppe „Kulturelles“: Hubertine Nippen-Vogler
Näheres zur Gruppe „Kulturelles“ im Netzwerk 55+ in Rommerskirchen: www.netzwerk-rommerskirchen.de